Eintrag: #103
Der japanische Berg Fuji-san (Fujiyama) in vier Bildern
Das Wahrzeichen Japans ist wohl sein heiliger Berg mit dem
Namen Fuji-san.
Eigentlich ist es kein gewöhnlicher Berg, sondern ein
Krater.
Noch treffender wäre die Bezeichnung eines Berges, der in
seinem Inneren einen Vulkan beherbergt. Meines Erachtens entstand der Berg in
einem einzigen furchtbaren Lava-Ausstoß. Spätere Vulkanausbrüche haben den
Kegel vielleicht noch etwas erhöht; er erreicht immerhin eine Höhe von 3.776
Metern. In dieser Höhe ist es sehr kalt, deshalb bleibt der Schnee liegen und
verleiht dem Gipfel dieses wunderbar verzauberte Aussehen. Die Mythologie spricht von einem Berg, den die
Götter in einer einzigen Nacht dort hingestellt hätten. Genauso wird es auch
gewesen sein – denn der Bergkegel entstand ja in einer gewaltigen Eruption.
Wann genau das geschah und wie lange die Eruption dauerte, weiß man nicht. Man
weiß nur, dass er seit dem Jahr 781 zehnmal ausbrach, zuletzt 1707. Ich will
keine falschen Prognosen verbreiten, aber statistisch gesehen könnte es jeden
Moment wieder passieren. Ja, es ist sogar schon überfällig. Bis dahin aber
freuen wir uns an der Ästhetik dieses Vulkanberges. Viele Maler auf der Welt, vor allem aber die
japanischen und chinesischen Künstler, malen mit der Seele.
In ihren Gemälden spürt man mehr, als man sieht.
Ein Pinselstrich stellt einen Vogel dar, ein anderer gibt
die Wogen des Meeres wieder. Man hört beinahe den Ruf der Vögel in der Luft und
das Rauschen der Wellen.
Man hört die Worte, die sich die Fischer zurufen, und das
leise Gespräch der Wanderer im Schatten einiger Bäume.
In jedem Bild ist der Moment lebendig festgehalten. Wie hier in diesem herrlichen Ölbild, das auf
Leinen gemalt und mit altem Holz eingerahmt wurde, zieht der erhabene Vulkan im
Hintergrund alle Blicke auf sich. Es ist wahrhaftig ein heiliger Vulkan, ein
heiliger Berg – geschaffen, um auf meditative Weise eine Verbindung zwischen
den Menschen und den mächtigen Göttern herzustellen. Die japanischen Künstler hatten alle einen eigenen
Stempel mit ihren Symbolen.
Einer der bekanntesten war Katsushika Hokusai, aber viele
andere sind hervorragend, bleiben jedoch oft unbekannt. Erfreut euch, so oft ihr könnt, an Bildern,
die von asiatischen Händen gemalt wurden. Selbst Kopien (um nicht das Wort
Fälschungen zu verwenden) sind immer außergewöhnliche Kunstwerke. Was ich euch hier zeige, ist ein echtes
Ölbild, gemalt auf Leinen und auf vier Holzrahmen gespannt, das in Form eines
Faltaltars gerade oder halbkreisförmig aufgestellt werden kann.
Auch die Rückseite der Leinwand zeigt zarte Pinselstriche. Es ist ein Originalgemälde des heiligen Berges Fuji. Den Namen des Malers konnte ich bis heute nicht entziffern, denn es gibt zu viele Sellos (das sind die Stempel), und in den Verzeichnissen registrierter Stempel wurde er auf Anfrage nicht gefunden.
Das tut jedoch der Schönheit und dem Wert dieses Werkes
keinen Abbruch – es macht es nur noch geheimnisvoller.
Don José
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