Eintrag: #065
Natürlich nur, wenn das Tor offen steht.
Ist es aber zugeschlossen, dann klopfe ich einfach an. Wer anklopft und um Obdach bittet, dem wird
geöffnet – das Bett mit weißem Leinen bezogen, das Brot geteilt (hoffentlich
auch der Speck), dem Durstigen ein Krug Most hingestellt – und wenn er
schmeckt, gern auch ein zweiter. Wer
kleine Sünden und große Schulden mit sich trägt, aber sie ehrlich bereut, dem
werden sie vergeben.
So steht es geschrieben – und darauf vertraue ich.
Hoffentlich haben es auch alle Scheunentor-Besitzer
gelesen. Wenn ich durch ein offenes
Scheunentor gehe, fühle ich mich plötzlich ganz schlank.
Durch eine kleine Tür oder eine enge Gasse zu gehen, ist
dagegen immer ein bisschen heikel – ich hoffe dann jedes Mal, dass mir niemand
entgegenkommt.
Ich bin nämlich ein friedlicher Wandersmann und vermeide
lieber jeden Zusammenstoß auf schmalen Wegen.
Tschau!
Don José
| Titel | Das Scheunentor |
| Autor | Josef Bauer |
| Jahr | 1981 |
| Land | Österreich |





























Vienna Time
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