18.12.2008

Das Scheunentor













Eintrag: #065

Natürlich nur, wenn das Tor offen steht.

Ist es aber zugeschlossen, dann klopfe ich einfach an.  Wer anklopft und um Obdach bittet, dem wird geöffnet – das Bett mit weißem Leinen bezogen, das Brot geteilt (hoffentlich auch der Speck), dem Durstigen ein Krug Most hingestellt – und wenn er schmeckt, gern auch ein zweiter.  Wer kleine Sünden und große Schulden mit sich trägt, aber sie ehrlich bereut, dem werden sie vergeben.

So steht es geschrieben – und darauf vertraue ich.

Hoffentlich haben es auch alle Scheunentor-Besitzer gelesen.  Wenn ich durch ein offenes Scheunentor gehe, fühle ich mich plötzlich ganz schlank.

Durch eine kleine Tür oder eine enge Gasse zu gehen, ist dagegen immer ein bisschen heikel – ich hoffe dann jedes Mal, dass mir niemand entgegenkommt.

Ich bin nämlich ein friedlicher Wandersmann und vermeide lieber jeden Zusammenstoß auf schmalen Wegen.  Tschau! 

Don José



Titel Das Scheunentor
Autor Josef Bauer
Jahr 1981
Land Österreich

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