Eintrag: #061
Ich habe in meinem Leben schon einige vierblättrige
Kleeblätter gefunden. In der Jugend habe ich viel auf Wiesen und am Waldrand
gearbeitet – da entdeckt man ab und zu so ein zartes, auffälliges Exemplar.
Manchmal habe ich es vorsichtig herausgerissen und in einem Buch
getrocknet.
Du weißt sicher, wie das geht: Ein Blatt Zeitung falten, das
Kleeblatt dazwischen legen, ins Buch geben, vielleicht noch ein paar Bücher
oben drauf – und ein paar Monate warten.
Danach ist es flach, trocken und hält sich
jahrzehntelang.
Vor nicht allzu langer Zeit habe ich in einem alten Buch
eine getrocknete Blume entdeckt – mit noch erkennbaren roten Blütenblättern.
Sie lag dort seit fast vierzig Jahren, gepflückt auf einer österreichischen
Wiese. Die Freude war riesig. Plötzlich hielt ich ein Stück Heimat in der Hand,
tausende Kilometer entfernt von zu Hause.
Manchmal findet man in alten Büchern auch vergessene
Kinokarten von vor dreißig Jahren oder eben so ein kleines, getrocknetes
Wunder. Und was hat das jetzt mit dem
vierblättrigen Kleeblatt zu tun?
Das Glück kommt nicht erst hinterher, wie viele glauben. Das
eigentliche Glück ist der Moment, in dem du es entdeckst – wenn du plötzlich
zwischen Tausenden normalen Kleeblättern dieses eine besondere siehst. Freu dich genau in diesem Augenblick. Dann
ist das Glück schon da – jetzt sofort – und du musst nicht darauf warten.
Don José
| Titel | Das vierblättrige Kleeblatt |
| Autor | Theresia Bauer |
| Im Alter von | 11 Jahren |
| Jahr | 2.Mai 1932 |
| Land | Österreich |





























Vienna Time
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