Eintrag: #108
Mein Herz blutet jeden Tag, wenn ich als erste Pflichtlektüre am Morgen ihren Blog über den Krieg in Libyen lese. Der Blog ist auf Spanisch geschrieben und daher im deutschsprachigen Raum wohl kaum jemandem bekannt. Immer wieder wird darin die grauenvolle Gewalt der NATO beschrieben und die menschliche Seite der Tragödie, die Tausende libyscher Familien trifft.
In dem Blog der spanischen
Reporterin Leonor
habe ich ein trauriges Gedicht gefunden, das die unfassbare,
unmenschliche Tragödie schildert, hervorgerufen durch die Angriffs- und
Zerstörungswut der Alliierten (vereint im Krieg!) – sprich: der NATO. Ohne hier Politik betreiben zu wollen: Es ist
ohne Zweifel eines der größten Verbrechen der Menschheit in jüngster Zeit,
direkt nach der Zerstörung und Ermordung des irakischen Volkes, dem
Bombardement des Libanon durch die israelische Armee und der ständigen Unterdrückung
und Besetzung Palästinas. Hier das
Gedicht (unverändert):
Unfassbar, ein Kind wird tot gebombt
Es schlief friedlich in dem Bettchen
Gestern lebend und heute tot
Ein Kind? Nein, mehrere Kinder
Eintausend, nein mehrere Tausend
Kinder, Frauen, Männer
Alle Zivilisten, warum?
Ein Land Bomben und für was?
Das Kind weint, die Mutter weint und der Vater verzweifelt
Ganze Familien ausgelöscht durch Bomben
Das Weinen der Kinder, Mütter und Väter wird nicht erhört
Libyen und das grüne Buch
Jamahiriya, sie kämpfen für ihre Freiheit
Sie kämpfen gegen die Übermacht
Gegen Drohnen, Bomben, Panzer
Jamahiriya, klein und so stark
Sie wollen die Freiheit nicht opfern
Was sie aufgebaut haben, liegt jetzt in Schutt und Asche
Kaputt gebombt, zerstört durch die Mächtigen
Eine Träne dort, und dort, überall in Libyen
Die Menschen verstehen nicht und fragen warum
Tränen der Kinder erweicht die Mächtigen nicht
Mein Herz bricht von diesem Anblick
Es zeigte in hunderte Videos
Doch das läßt die Welt kalt
Die Welt bleibt still, keine Empörungen, nur im kleinen Kreis
Was ist nur aus der Welt geworden?
Dort in einem Land der Jamahiriya, mit dem grüne Fahnen
Das sind Menschen, die friedlich gelebt haben
Jetzt nur noch Tod, Leid, Trauer und Zerstörungen
Unfassbar, wie soll ich verstehen
Wacht endlich auf, verschließe die Augen nicht
Jeden Tag sterben dort unschuldige Menschen
An alle Politiker warum schweigt ihr?
Nur ihr könnt es stoppen doch ihr schaut lieber weg
Mein Herz blutet und mit mir tausend Menschen
Friede für Libyen, Friede für die Welt
Yvonne Bozdag
Abschließende Worte von mir:
Wer kann, bete zu Gott,
dass er sich der gestorbenen Menschen
und ihrer Seelen (Almas) in ihrer Not annimmt.
Wer kann, bitte die Politiker,
sich der noch lebenden Menschen in ihrer Not anzunehmen.
Wer kann, dränge die Militärs,
mit der Gewalt aufzuhören.
Wer kann, verbiete das Ausplündern einer unabhängigen
Nation. Doch einen Mörder zu bitten,
getötetes Leben zurückzugeben,
einen Dieb zu bitten, gestohlenes Gut zurückzuerstatten,
einen Lügner zu bitten, endlich die Wahrheit zu sagen –
ist fruchtlos, ist Illusion und macht zuletzt nur
trostlos. Euer Don José
http://www.globalciviliansforpeace.com/



























Vienna Time