Bericht Nr. 52.
Ein Fichtenzapfen ist der Samen Behälter der Fichten.
Hast du schon einmal darüber nachgedacht. Wenn nicht, dann
horch mir zu. In der Schule kann es sein, dass zu schnell von diesen Dingen
gesprochen wird. Manches mal ist der theoretische Unterricht ja nicht so leicht
zu verstehen, oder so interessant, wie ein praktisches Beispiel.
Weißt du, dass jede Theorie auf praktische Beobachtung
zurückzuführen ist. Viele Wissenschaftler sind Beobachtungen, welche sie in der
Natur gemacht haben, analytisch nachgegangen und haben dann erst wissenschaftliche
Ergebnisse bekommen.
Es gibt die Laubbäume und es gibt die Nadelbäume.
Die Nadelbäume gehören zu den sparsamen Baumarten. Die
brauchen von allem, nicht einmal halb so viel wie die dicken Laubbäume. Es gibt
ja auch Menschen, die ein wenig mehr essen und dadurch auch dicker werden. Weil
sie dicker sind, brauchen sie dann mehr zum Essen, und ein ungesunder Kreislauf
ist geschaffen. Dagegen der hagere oder schlanke Mensch isst wenig und bleibt
so schlank.
Die Laubbäume holen sich aus der Luft so viel Sonne, wie sie
nur können. Dazu breiten sie ihre Krone weit aus und mit vielen breiten
Blättern sammeln sie die Sonne. Mit den Blättern wird die Energie der Sonne
absorbiert, das Kohlendioxid, welches ein Teil der Luft ist, wird eingeatmet
und und Sauerstoff und Feuchtigkeit wird ausgeatmet. Diesen Austausch von
Elementen, nennt man Assimilation.
Die Wurzeln von einem Laubbaum, gehen weit auseinander und
dazu tief in den Boden. Das dient der Nahrungsaufnahme und der Wassersuche.
Umso mehr Wasser die Wurzeln finden, desto mehr Nahrung kann in die Äste hinauf
transportiert werden.
Für was braucht der Baum so viel Nahrung. Erstens, dass er
selber schneller wächst und zweitens, damit er seinen Früchten in kurzer Zeit
mehr Nahrung zuführen kann.
Alle Laubbäume haben Früchte.
Früchte sind ein schlauer Trick von der Natur. In den
Früchten sind die Samenkerne versteckt. Kein Baum will, dass der Samen direkt
unter ihm wächst und so dem alten Baum den Platz streitig macht.
Nicht nur die Menschen, nein, vielmehr die Tiere essen die
Früchte, aber meistens laufen sie, oder fliegen sie mit ein paar Früchten, auf
einen sicheren Platz entfernt von der Fundstelle, und verspeisen diese Früchte.
Da fallen dann die Samen, die auch die Tiere ausspucken auf den Boden und es
kann wieder ein neuer Baum heranwachsen.
Die Nadelbäume haben keine Früchte, sondern nur Samen
Behälter. Diese Samenbehälter sind sparsamer, als die vielen Früchte. Die
beinhalten kein Wasser, wie die Äpfel, oder anderes Obst.
Die sind trocken, oder beinahe trocken und haben viele Samen
auf engen Raum versteckt. Trocknet der Samenbehälter, bläst der Wind diese
Samen aus ihren Verstecken heraus und trägt sie weg von dem Baum.
Diese Nadelbäume können mit wenig Wasser wachsen und Samen
produzieren. Aber oft produzieren sie nicht einmal jedes Jahr und sie selber
wachsen nur einige Millimeter im Jahr.
Den Unterschied im Wachstum sieht man an den Jahresringen.
Die Jahresringe sieht man an einem abgeschnittenen Baum und man kann sie zählen.
Da bekommt man das Alter des Baumes und man sieht auch ob es in einigen Jahren
mehr geregnet hat, denn dann ist er natürlich mehr gewachsen. Damit der
Unterricht nicht zu lange wird, höre ich jetzt auf.
Das Bild zeigt hier so einen Samenbehälter. Hier ist es ein
Fichtenzapfen.
Ich würde dir gerne noch den Unterschied von einem Fichten-
Tannen, oder Föhrenzapfen zeigen, oder erklären. Aber dies, ein anderes Mal.
Don José
Titel | Der Fichtenzapfen |
Autor | Theresia Bauer |
gezeichnet im Alter von | 11 Jahren |
Jahr | 1932 |
Land | Österreich |
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