15.12.2008

Der Schlittenfahrer



Bericht Nr. 64.
Der Schlitten ist wie so viel Ausdruck der Evolution und auch Ausdruck der hohen Intelligenz der Menschen. Du fragst mich wieso? Da sind doch nur zwei Kufen und etwas wo man sich darauf setzen kann, und noch eine Schnur zum Ziehen. Das ist schon richtig, aber auch das muss erfunden werden. Heute, wo sich die Information weltweit alle vier Jahre verdoppelt und Designerschulen die Leute unterrichten, wie man ergonomische Geräte herstellt, das heißt, dem Körper angepasste Geräte, ist man überhäuft mit perfekten und auf´s höchste evolutionierten Dingen, welche man im täglichen Leben verwendet.
Aber früher, ganz früher, musste man die Umwelt beobachten und Geräte erfinden. Wollte man auf ebenen Straßen wen oder etwas transportieren, brauchte man Wagen mit Räder. Die soll es schon tausende Jahre geben. Muss man Wasser überqueren, muss man Boote, oder Flösse aus schwimmenden Material zusammenbinden, oder kleben. Das Teer, oder der Asphalt, sind auch schon wohl fünftausend Jahre bekannt. Man weiß schon sehr lange von seinen abdichtenden Eigenschaften.
Die Sumerer im alten Persien waren die ersten, welche Teer für viele verschiedene Zwecke verwendeten. Das Öl sickerte ja durch den Sand an die Oberfläche und trocknete zu einer klebenden Paste, die schnell als sehr nützlich erkannt wurde.
Musste man sich im Schnee, oder auf dem Eis bewegen, kam man auf die Idee, zwei schmale Rippenknochen von Walen zusammen zu binden, und oben drauf einen Stuhl. Schnell kamen die Schlittenhunde dazu, die diesen Stuhl ziehen mussten. Im Schnee aber musste man breite Bretter nehmen, welche den Schnee zusammen drückten und sich nicht in den Tiefschnee hinein schnitten, sondern oben auf dahinglitten. Denn auch hier wollte man ja Lasten befördern.
Damit sich die Holzkufen nicht zu schnell ab wetzten, wurde unten drauf eine Eisenschiene geschraubt. Auf die schmierte man etwas Fett und umso leichter rutschte der Schlitten dahin. Heute ist der Schlitten meistens nur mehr ein Sportartikel aus allen möglichen Materialien. Oft nicht einmal mehr aus Holz. Aber wichtig ist heute, dass es sehr viel Spass macht, über leichte Hänge hinunter zu rutschen.
Ohne dem technischen Geschick des Menschen würden wir heute noch im tiefen Schnee dahin stapfen und jedes mal einsinken. Oder hat da nicht auch schon wer diese Schuhe erfunden die so breit sind und aus leichtem geflochtenem Holz sind? Suche einmal alle neuen und alten Schnee Sportgeräte. Da wirst du staunen, denn alle müssen das Prinzip der Lastenverteilung pro Quadratzentimeter einhalten. Da muss man etwas von der Statik der verschiedenen Materialien kennen. Aber denke jetzt nicht so viel auf die Technik, sondern freue dich einfach am Sport, und vielleicht kannst du auch ein wenig diese Zeichnung bewundern.
Don José

Titel Der Schlittenfahrer
Autor Theresia Bauer
Gezeichnet im Alter von 11 Jahren
Jahr 1932
Land Österreich

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