Bericht Nr. 64.
Der Schlitten ist wie so viel Ausdruck der Evolution und
auch Ausdruck der hohen Intelligenz der Menschen. Du fragst mich wieso? Da sind
doch nur zwei Kufen und etwas wo man sich darauf setzen kann, und noch eine Schnur
zum Ziehen. Das ist schon richtig, aber auch das muss erfunden werden. Heute,
wo sich die Information weltweit alle vier Jahre verdoppelt und Designerschulen
die Leute unterrichten, wie man ergonomische Geräte herstellt, das heißt, dem
Körper angepasste Geräte, ist man überhäuft mit perfekten und auf´s höchste
evolutionierten Dingen, welche man im täglichen Leben verwendet.
Aber früher, ganz früher, musste man die Umwelt beobachten
und Geräte erfinden. Wollte man auf ebenen Straßen wen oder etwas transportieren,
brauchte man Wagen mit Räder. Die soll es schon tausende Jahre geben. Muss man
Wasser überqueren, muss man Boote, oder Flösse aus schwimmenden Material
zusammenbinden, oder kleben. Das Teer, oder der Asphalt, sind auch schon wohl
fünftausend Jahre bekannt. Man weiß schon sehr lange von seinen abdichtenden
Eigenschaften.
Die Sumerer im alten Persien waren die ersten, welche Teer
für viele verschiedene Zwecke verwendeten. Das Öl sickerte ja durch den Sand an
die Oberfläche und trocknete zu einer klebenden Paste, die schnell als sehr
nützlich erkannt wurde.
Musste man sich im Schnee, oder auf dem Eis bewegen, kam man
auf die Idee, zwei schmale Rippenknochen von Walen zusammen zu binden, und oben
drauf einen Stuhl. Schnell kamen die Schlittenhunde dazu, die diesen Stuhl
ziehen mussten. Im Schnee aber musste man breite Bretter nehmen, welche den
Schnee zusammen drückten und sich nicht in den Tiefschnee hinein schnitten,
sondern oben auf dahinglitten. Denn auch hier wollte man ja Lasten befördern.
Damit sich die Holzkufen nicht zu schnell ab wetzten, wurde
unten drauf eine Eisenschiene geschraubt. Auf die schmierte man etwas Fett und
umso leichter rutschte der Schlitten dahin. Heute ist der Schlitten meistens
nur mehr ein Sportartikel aus allen möglichen Materialien. Oft nicht einmal
mehr aus Holz. Aber wichtig ist heute, dass es sehr viel Spass macht, über
leichte Hänge hinunter zu rutschen.
Ohne dem technischen Geschick des Menschen würden wir heute
noch im tiefen Schnee dahin stapfen und jedes mal einsinken. Oder hat da nicht
auch schon wer diese Schuhe erfunden die so breit sind und aus leichtem
geflochtenem Holz sind? Suche einmal alle neuen und alten Schnee Sportgeräte.
Da wirst du staunen, denn alle müssen das Prinzip der Lastenverteilung pro
Quadratzentimeter einhalten. Da muss man etwas von der Statik der verschiedenen
Materialien kennen. Aber denke jetzt nicht so viel auf die Technik, sondern
freue dich einfach am Sport, und vielleicht kannst du auch ein wenig diese
Zeichnung bewundern.
Don José
Titel | Der Schlittenfahrer |
Autor | Theresia Bauer |
Gezeichnet im Alter | von 11 Jahren |
Jahr | 1932 |
Land | Österreich |
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