15.12.2008

Der Schlittenfahrer












Eintrag: #064

Der Schlitten ist ein kleines Wunder der Evolution – und ein Beweis für die hohe Intelligenz der Menschen.

Du fragst: „Wieso? Das sind doch nur zwei Kufen, ein Brett zum Draufsitzen und eine Schnur zum Ziehen!“ Stimmt. Aber genau das musste erst einmal jemand erfinden.  Heute werden wir überschwemmt mit perfekt durchdesignten Dingen – ergonomisch, leicht, bunt. Doch früher musste man die Natur ganz genau beobachten und ausprobieren.  Auf ebenem Boden brauchte man Räder → Wagen (tausende Jahre alt). 

Über Wasser wollte man fahren → Boote und Flöße (auch schon sehr alt). 

Im Schnee oder auf Eis kam man auf die Idee: zwei schmale Bretter oder Rippenknochen unterbinden, damit man nicht einsinkt, sondern obenauf gleitet.

Schon die alten Sumerer kannten Teer, der aus dem Wüstensand sickerte, und nutzten ihn zum Abdichten. Später kamen Schlittenhunde dazu, dann breite Kufen, die den Schnee zusammendrücken, statt sich einzuschneiden. Unten wurde eine dünne Eisenschiene angeschraubt, mit ein bisschen Fett geschmiert – und schon glitt der Schlitten fast von selbst.  Heute ist der Schlitten meist nur noch Spiel- und Sportgerät, oft aus Kunststoff und nicht mehr aus Holz. Aber das Prinzip ist dasselbe geblieben: Last möglichst gleichmäßig verteilen, damit man nicht einsinkt. Deshalb gibt es auch Schneeschuhe, Ski, Bob und all die anderen verrückten Wintergeräte – alle halten sich an dieses eine alte Gesetz der Physik.  Doch jetzt denk nicht zu viel an Technik.

Freu dich einfach über den Spaß, wenn du den Hang hinunter saust – und bewundere nebenbei ein bisschen diese alte Kinderzeichnung. 

Don José



Titel Der Schlittenfahrer
Autor Theresia Bauer
Gezeichnet im Alter von 11 Jahren
Jahr 1932
Land Österreich

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